Was Patient:innen oft nicht fragen, aber dennoch wissen sollten
Viele Gedanken. Wenig Worte.
Wer über einen plastisch-chirurgischen Eingriff nachdenkt, informiert sich häufig zunächst im Stillen. Es wird recherchiert, verglichen, gesucht. Sie sammeln Bilder, Eindrücke und Meinungen, sprechen vielleicht mit vertrauten Menschen oder behalten ihre Gedanken ganz für sich.
Was dabei oft fehlt: die Möglichkeit, Fragen offen, direkt und ohne Bewertung zu stellen.
Viele Patient:innen kommen mit einer klaren Vorstellung, aber auch mit Unsicherheiten in die Beratung.
Darf ich das überhaupt fragen? Wie formuliere ich, was ich eigentlich meine? Ist das, was mich stört, „wichtig genug“? Und wie viel darf ich von mir preisgeben, ohne bewertet zu werden?
Gerade in der plastisch-chirurgischen Beratung spielen Körpergefühl, Erwartungen und Selbstbild eine zentrale Rolle. Diese Themen sind oft sehr persönlich und emotional aufgeladen. Nicht selten bleiben genau jene Fragen unausgesprochen, die am meisten Gewicht haben, weil sie zu intim erscheinen oder schwer in Worte zu fassen sind.
Was häufig nicht ausgesprochen, aber gedacht wird
Die Spannweite reicht von leisen Zweifeln bis hin zu sehr konkreten Ängsten:
- Was, wenn das Ergebnis nicht „gut genug“ ist?
 - Darf ich überhaupt über so etwas nachdenken oder ist das eitel?
 - Was passiert, wenn ich mich doch umentscheide?
 - Werde ich danach noch ich selbst sein?
 - Was, wenn andere etwas bemerken?
 - Ist mein Problem „medizinisch relevant“ oder bilde ich mir das nur ein?
 
Diese Fragen sind weder ungewöhnlich noch falsch. Im Gegenteil: Sie sind menschlich, verständlich und berechtigt. Jede Entscheidung, die den eigenen Körper betrifft, bringt ein Stück Verantwortung und auch Verletzlichkeit mit sich.
Deshalb verdienen solche Gedanken eine ehrliche, respektvolle und fundierte Antwort, nicht nur aus medizinischer Sicht, sondern auch mit Blick auf Haltung, Realität und die individuelle Lebenssituation.
Warum Gesprächskultur wichtiger ist als Technik
In meiner Praxis beginnt jede Entscheidung mit einem Gespräch, nicht mit einer Maßnahme.
Aufklärung bedeutet nicht nur, Möglichkeiten zu erklären, sondern auch offen zu sagen, was nicht erforderlich oder sinnvoll ist.
Was am Ende entschieden wird, hängt nicht allein vom Befund ab, sondern auch davon, wie sicher Sie sich in Ihrer eigenen Einschätzung fühlen. Dafür braucht es Raum, für unklare Fragen, unausgesprochene Gedanken und Themen, die über Form und Funktion hinausgehen.
Ein Gespräch kann klären, was medizinisch machbar ist, aber auch, was emotional wichtig ist und wo Erwartungen vielleicht zu hoch oder zu niedrig angesetzt sind.
Was Sie wissen dürfen, auch ohne zu fragen
Sie müssen nicht wissen, welche Methode die richtige ist.
Sie müssen nicht mit perfekt formulierten Fragen in die Beratung kommen.
Und Sie müssen sich für Ihren Wunsch nicht rechtfertigen – genauso wenig, wie Sie sich verpflichtet fühlen müssen, ihn umzusetzen.
Es ist vollkommen in Ordnung, Fragen zu stellen.
Und es ist genauso in Ordnung, nach dem Gespräch keine Entscheidung zu treffen.
Plastische Chirurgie beginnt nicht mit einem OP-Termin – sondern mit der Möglichkeit, überhaupt darüber zu sprechen. Das Gespräch ist ein sicherer Raum, in dem es nicht um Druck, sondern um Klarheit geht.

Vertrauensvolle plastisch-chirurgische Beratung bei Dr. David Lumenta in Graz
Individuelle Aufklärung, ehrliche Gespräche und persönliche Einschätzungen stehen im Mittelpunkt meiner Arbeit.
Ein offenes Gespräch ist häufig der Beginn eines echten Vertrauensverhältnisses. Viele Patient:innen merken erst während der Beratung, welche Fragen wirklich wichtig sind und welche Vorstellungen vielleicht durch äußere Einflüsse entstanden sind.
Ich nehme mir Zeit, nicht nur über chirurgische Optionen zu sprechen, sondern auch über Alternativen, Erwartungen und Ihre Lebensumstände.
Denn plastische Chirurgie bedeutet nicht immer Veränderung, manchmal bedeutet sie, Klarheit darüber zu gewinnen, was nicht notwendig ist.
Wer sich gut informiert und verstanden fühlt, trifft sicherere und freiere Entscheidungen, unabhängig davon, ob letztlich eine Operation folgt oder nicht.
Fazit
Viele Patient:innen betreten die Praxis mit mehr Gedanken, als sie aussprechen.
Ein guter Beratungstermin ist kein Verkaufsgespräch, sondern ein Moment der Einordnung, der Ruhe und der fachlichen Einschätzung.
Fragen müssen nicht perfekt formuliert sein.
Sie müssen nur gestellt werden dürfen.
Und manchmal liegt die wichtigste Entscheidung nicht im „Tun“, sondern im „Verstehen“.
Verfasst von Dr. David Lumenta
Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
Graz, Österreich
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